Aufmerksam geworden bin ich auf AM ENDE SCHMEISSEN WIR MIT GOLD von FABIAN HISCHMANN das erste Mal am Esstisch meiner Freundin Birgit im Februar in Berlin, die schon oft meine Quelle für gute Buchempfehlungen war. Damals war der Roman für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und bereits in aller Munde.
Neugierig geworden habe ich das Buch in den letzten Tagen (wie passend - zu Hause - auf bei Besuch bei meinen Eltern) zu Ende gelesen.
Fabian Hischmann erzählt in seinem Erstlingswerk nämlich von der Suche eines jungen Mannes (Max) nach (s)einem Platz in der Welt. Max ist Ende 20, Lehrer in Sommerferien, der nichts Aufregenderes zu tun hat, als sich selbst zu befriedigen und Tierdokumentationen anzuschauen. Bis ihn seine Eltern anrufen und ihn bitten für 2 Wochen auf den Hund (Lio) aufzupassen, weil sie Freunde auf Kreta besuchen wollen. Dies veranlasst Max zu einer Reise in die süddeutsche Vergangenheit und konfrontiert ihn wieder mit seinen zwei Jugendfreunden Maria und Jan, zwischen denen er sich schon damals nicht so richtig entscheiden konnte.
"Ich sitze breitbeinig auf der Rückbank. Mein Vater steuert den Kombi, wie immer etwas zu schnell, die kurvige Straße hinauf zu unserem Haus. Es ist das letzte Gebäude im Ort, dann beginnt der Wald, in dem so viel passiert ist. Da habe ich zum ersten Mal geraucht, zum ersten Mal gefickt und einmal beinahe einen umgebracht." (Romanauszug)
Max fügt sich während der Abwesenheit seiner Eltern gut ein in das neue/alte Leben mit seinen Freunden, die mittlerweile auf einen kommunenähnlichen Bauernhof, gemeinsam mit ein paar anderen "Aussteigern", leben und beneidet sie fast um diese Idylle, die aber auch mit Problemen behaftet ist über die Jan (der "Anführer") nicht sprechen möchte.
Doch plötzlich erreicht Max die Nachricht vom Unfalltod seiner Eltern und er muss nach Kreta, wo er Überraschendes über seine Eltern erfährt und nebenbei eine Zweitfamilie findet. Die Schatten seiner Vergangenheit führen ihn jedoch weiter nach New York und schließlich wieder zurück in die süddeutsche Provinz, die plötzlich so viel mehr zu bieten hat.
Der Roman mit den meisten Kapiteln (84) liest sich flüssig und ohne dabei das Interesse zu verlieren. Man will wissen wie es mit Max und seinen Freunden weitergeht und irgendwie sogar Teil dieses kleinen Universums sein. Für mich einer der besten "Coming of Age" Romane der letzten Zeit. Man darf jetzt schon gespannt sein auf den nächsten Roman von Fabian Hischmann!
Fabian Hischmann
Am Ende schmeißen wir mit Gold
Roman
256 Seiten
Berlin Verlag
18,99 € (D) / 19,60 € (A) / 27,90 sFr (CH)
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